Die Umweltschutzorganisation Greenpeace entdeckte bei der Analyse von Schnee- und Wasserproben Mikroplastik in der Antarktis. Auch andere menschengemachte Umweltgifte konnten in den Proben identifiziert werden.
Forscher an Bord des Greenpeace-Schiffes Arctic Sunrise sind erschüttert über ihren Fund von Mikroplastik in Wasser- und Eisproben der Antarktis. Sieben von acht Proben, die das Team zwischen Januar und März dieses Jahres sammelte, enthalten Mikrofasern und andere Plastikpartikel.
Mikroplastik in der Antarktis: Wasser, Eis und Schnee betroffen
Auch im Neuschnee befinden sich den Forschern zufolge gefährliche Umweltgifte. In sieben von neun Proben fanden sie poly- und perfluorierte alkylierte Substanzen (PFAS). Es wird angenommen, dass die Chemikalien krebserregend sind und sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken. PFAS wird benutzt, um schmutz- und wasserabweisende Outdoor-Kleidung herzustellen.
Greenpeace Meerexperte Thilo Maack erklärt, wieso der Fund Forscher so überrascht: „Eigentlich trennt die antarktische Ringströmung die Gewässer des Südpolarmeers von den Weltozeanen.“ Mehr über die Plastikbelastung in den Weltmeeren und ihre Ursachen lies den Beitrag Studie: So kommt Plastik in die Ozeane.
Das Greenpeace-Team war eigentlich im Südpolarmeer unterwegs, um die Vorzüge des Weddellmeeres als Ökosystems zu dokumentieren. Im Herbst will die Antarktis-Kommission CCAMLR entscheiden, ob sie das Meer zum bisher größten Meeresschutzgebiet erklären. Maack sieht die Ergebnisse der Probeanalysen als Beweis dafür, dass solch ein Gebiet notwendig ist. „Meeresschutzgebiete tragen dazu bei, dem Ökosystem und seinen Bewohnern Ruhe zu gönnen und es widerstandsfähiger gegen die von Menschen verursachten Probleme wie die Verschmutzung durch Plastik zu machen. Und das Weddellmeer ist dafür ein sehr guter Start.“
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